Am Anfang stand der Blattfächer “Uchiwa”.
Erst viel später entstand der Faltfächer (jap.: Sensu oder Ogi).
Den ersten Blattfächer findet man auf antiken Bildern aus Ägypten oder aus
China. Damals war der Corpus aus Holz und mit Federn oder Seiden verziert.
In Japan wurden Blattfächer erst von adeligen Frauen benutzt. Das war die
Zeit, als Frauen selten Ihr Gesicht zeigten und dies oft mit einem Blattfächer
bedeckten. Der Faltfächer, erst aus dünnen Holzblättern zusammen
gebunden, wurde in Japan erfunden und von adeligen Männer verwendet.
Sie trugen Faltfächer bei sich und benutzten diesen als Notizblock. Erst
wurden Faltfächer mit Textil oder Federn, und später auch mit Papier beklebt.
Frauen schmückten ihre Faltfächer mit schönen Motiven.
Im 16. Jahrhundert wurde erst in Japan der Blattfächer in der heute noch
aktuellen Form aus Bambus und Papier hergestellt. Dieser preiswerte Fächer
vebreitete sich schnell im Bürgertum. Sich abzukühlen oder ein Feuer fürs
Kochen zu entfachen, dafür war der Blattfächer einfach praktisch. Man
verzierte die Blattfächer mit Abbildungen von bekannten Schauspielern oder
mit schönen Landschaftsbildern. Damit wurde der Fächer zu einem beliebten
Accessoire.
Nach Europa kam der Faltfächer im 17. Jahrhundert im Zeitalter der Entde-
ckungen. Frauen des Adels setzten den Fächer zur Kommunikation ein
(Handgeste). Auch hier wurde der Fächer als Accessoire schnell beliebt. Seit
der im 19. Jahrhundert aufkommenden Bewegung des Japanisumus, die auch
die Maler Renoir und Monet sehr beeinflusste, sind die beide Fächerarten bis
heute als ein Artikel mit exotischer Note sehr beliebt. Oft wurden mit diesen
Fächern die Hauswände geschmückt. Seit einigen Jahren benutzt man öfter
Faltfächer.
Nun möchten wir den Fächer in seiner Urform als Blattfächer auch hierzu-
lande bekannt machen. Seinen Nutzeffekt erfahren Sie auf der Seite “Unser
Blattfächer”. weiter
“La Japonaise” von P.A. Renoir 1879-80
“Girl with a fan” von Claude Monet 1875
Kleidung am Hof in Japan 8. Jh.
Werk von Yoshitoshi Tsukioka 1885